In diesem Artikel möchte ich mit euch über das Thema Ausrüstungskonfigurationen und deren sinnvollen Einsatz sprechen.

Folgende Aussagen spiegeln ausschließlich meine persönlichen Ansichten und Erfahrungen aus der Praxis wieder.

Beim Tauchen gibt es eine Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten, welche in den jeweiligen Umgebungen bzw. für diverse Einsatzzwecke mehr oder weniger Sinn machen.

 

Welche Konfigurationen gibt es nun?

Recreational (Mono)

Das Tauchen mit nur einer Flasche, welche an einem Jacket/Wing montiert ist, ist weltweit die am häufigsten anzutreffende Konfiguration.

Doppelgerät

Zwei miteinander verbundene Flaschen bieten dem Taucher eine größere Gasmenge.

Doppelgerät mit Stages

Hier wird ebenfalls mit 2 verbundenen Flaschen getaucht und zusätzlich wird seitlich angebracht eine oder mehrere Flaschen mitgeführt.

Sidemount

Wie der Name schon vermuten lässt, sind hier 2 Flaschen seitlich am Körper angebracht.

Sidemount mit Stages

Zusätzlich werden zu den 2 Hauptflaschen, weitere Flaschen seitlich mitgeführt.

SCR Rebreather – Halbgeschlossene Kreislaufgeräte

Ein SCR Rebreather verlängert die Tauchzeit, da das geatmete Gas mehrfach genutzt wird bevor es nach einem vorgegebenen Intervall ausgetauscht wird.

CCR Rebreather – Vollgeschlossene Kreislaufgeräte

Bei CCR Rebreathern verlässt im Prinzip das Atemgas nicht das Gerät, lediglich der Sauerstoff wird vom Körper verbraucht und in das Gerät nachgefüllt, dies macht es zur effizientesten Konfiguration bezüglich der Gasnutzung.

 

Nun gut, jedoch gibt uns diese Information noch keinen Aufschluss darüber, welche Ausrüstungskonfiguration für uns in welcher Situation Sinn macht.

Hier kommt es natürlich im nächsten Schritt darauf an, was wir unter Wasser vorhaben.

 

Welche Tauchumgebungen bzw. Bedingungen gibt es?

Freiwasser Tauchgang

Das Freiwasser bezeichnet das Tauchen in Gewässern, egal ob See oder Meer bei dem ein direkter Aufstieg zur Oberfläche immer möglich ist.

Freiwasser Tauchgang (Tiefer als 40 Meter)

Auch hier ist der Aufstieg zur Oberfläche „jederzeit“ möglich, die einzige Einschränkung ist hier eine etwaige Dekompressionsverpflichtung.

Overhead Environment Tauchgang

Im sogenannten Overhead Environment ist meist kein direkter Aufstieg zur Oberfläche möglich, was bedeutet, dass man zur Einstiegspunkt zurück muss um an die Oberfläche zu gelangen.

Klassische Overhead Umgebungen sind Wracks, Höhlen, Minen oder das Tauchen unter Eis.

 

Abschließend stellt sich noch die Frage, was wir unter Wasser vorhaben, denn auch hier gibt es eine Vielzahl an Faktoren, welche die Konfiguration beeinflussen.

 

Was möchte ich unter Wasser tun?

Sporttauchen

Der Großteil der Taucher betreibt das Sporttauchen als Freizeitaktivität mit relativ überschaubaren Tauchzeiten.

Dabei erkunden sie Unterwasserlandschaften, Korallenriffe, Felsformationen und vieles mehr.

Dekompressionstauchen

Tauchgänge jenseits von 40 Metern bzw. jenseits der Nullzeitgrenzen benötigen mehr bzw. verschiedene Atemgase und einen wesentlichen Blick auf die Sicherheit.

Fotografieren / Filmen

Hierbei gibt es schon einen signifikanten Unterschied in der Motivation, ob sogenannte Schnappschüsse gemacht werden oder ob hier störungsfrei mit viel Zeit gewartet werden muss, um das Objekt der Begierde 100%ig ein zu fangen.

Erforschen

Für das Erforschen wird meist weit aus mehr Zeit benötigt, was auch im Hinblick auf die Sicherheit einen gravierenden Unterschied bedeutet.

 

Mit diesen Informationen können wir nun beginnen eine Entscheidung, bezüglich der für uns, bei dem geplanten Tauchgang sinnvollsten Ausrüstungskonfiguration zu treffen.

 

Welche Ausrüstungskonfiguration soll ich nun verwenden?

Klassische Mono-Konfigurationen

Sie sind für die meisten Tauchgänge durch die „einfache“ Handhabung wohl am Sinnvollsten, gerade bei Tauchgängen bis maximal 40 Meter oder in Urlaubsgebieten, da hier auch meistens die Tauchzeit von maximal 1 Stunde vorgegeben ist.

Doppelgeräte

Diese bieten mehr butzbares Atemgas und in Kombination mit Stageflaschen sind diese Konfigurationen bis 60 Meter sinnvoll.

Auch das Tauchen in Overhead Umgebungen ist in dieser Konfiguration durch das größere Atemgasvolumen gut durchführbar.

Tauchgänge unterhalb von 60 Metern sind aufgrund der hohen Gaskosten mit dieser Konfiguration nicht mehr praktikabel.

 

Sidemount

Es bietet die Möglichkeit gerade in Overhead Umgebungen in die schmalsten Bereiche vor zu dringen, da die seitlich angebrachten Flaschen abgenommen werden können.

Auch das die Flaschen erst im Wasser angelegt werden, ist für viele Taucher angenehm, da sie die Flaschen nicht an Land am Rücken tragen müssen.

Diese Konfiguration lässt sich auch mit mehr als 2 Flaschen verwenden, um tiefer bzw. länger zu tauchen.

Für Dekompressionstauchgänge ist es hier gleich zum Doppelgerät, auch hier werden die Gaskosten recht schnell sehr hoch, gerade bei Tauchgängen in Richtung 60 Meter oder tiefer.

 

SCR Rebreather

Diese Geräte welche das zu Verfügung stehende Atemgas mehrfach nutzen und nach einem vom Gerät abhängigen Intervall anschießend austauschen, bieten somit mit der selben Flaschengröße als bei Mono eine weit aus längere Tauchzeit.

Diese Geräte sind meist für den Einsatz bis 40 Meter konzipiert und bieten eine ca. 3-8 mal längere Tauchzeit. Auch für den Bereich Foto & Video sid diese Geräte interessant, da weit aus weniger störende „Luft“blasen den Taucher verlassen, was wiederum die Tierwelt weniger verschreckt.

Auch für flache Overhead Umgebungen sind diese Rebreather durch die längere Tauchzeit interessant.

 

CCR Rebreather

Vollgeschlossene Kreislauftauchgeräte sind der Inbegriff der Effizienz beim Tauchen, da „eigentlich“ das ganze Atemgas permanent im Gerät zirkuliert und nur der vom Körper verbrauchte Sauerstoff nachgespeist wird.

Diese Geräte kommen mit kleinen 2-3 Liter Flaschen aus und bieten tiefenunabhängige Tauchzeit von mehreren Stunden.

Mit diesen Rebreathern sind ausgedehnte Tauchgänge in allen Umgebungen möglich, sowie für professionelle Foto- & Videografie perfekt.

Natürlich stehen den ganzen Vorteilen auch die Nachteile der Anschaffungskosten von mehreren tausend Euro entgegen, doch muss man auch sagen, dass sich diese sehr schnell bei tieferen Tauchgängen rechnen und man von da an günstiger kommt.

 

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass ein Taucher stehts bemüht sein sollte seine Fertigkeiten zu verbessern und sich weiterbilden sollte, sowie sich ruhig auch mit den diversen anderen Ausrüstungskonfigurationen beschäftigen darf.

Eine umfassende Beratung, welche auf die Bedürfnisse des Taucher angepasst ist, macht definitiv Sinn, da jeder andere Beweggründe hat um tauchen zu gehen.

Falls Ihr so eine Beratung sucht, dann bitte informiert euch über die Person, welche euch die Informationen gibt, denn auch diese haben unterschiedliche Beweggründe für Ihre Tauchgänge, welche nicht die selben wie eure sein müssen.

Ein wichtiger Punkt ist auch noch welche unterschiedlichen Konfigurationen diese Person selbst taucht, denn nur jemand der die Unterschiede selbst kennt, kann eine umfassende und objektive Beratung bieten.

 

Du möchtest mehr Informationen, dann kontaktiere mich einfach per E-Mail unter office@scuba-instructor.at .