Heute möchte ich über das Thema CCR Rebreather – geschlossene Kreislauftauchgeräte sprechen…
Du möchtest deine Tauchzeiten verlängern, deinen Gasverbrauch senken und deine Möglichkeiten erhöhen?
Dann ist ein CCR Rebreather genau das Richtige für dich.
Hier wird eine Symbiose von Mensch und Maschine geschaffen.
Als rEvo Rebreather CCR Instructor spreche ich hier aus eigener Erfahrung.
Was ist ein CCR Rebreather
Ein Rebreather muss im wesentlichen folgende Möglichkeiten bieten:
- Aufbewahrung von Atemgas
- Zugabemöglichkeit von Atemgas
- Abgabemöglichkeit von Atemgas
- Zirkulation von Atemgas
Ganz einfach formuliert atmet man bei einem CCR Rebreather seine eigene Luft mehrfach und sie wird nicht wie bei einem offenen System bei jedem Atemzug vollständig ersetzt.
Der Sauerstoffgehalt sinkt dabei bei jedem Atemzug etwas ab.
Dieser wird dann durch Zugabe (automatisch oder manuell) wieder erhöht um einen ziemlich konstanten Wert über die Dauer des Tauchgangs zu haben.
Somit wird nicht jedes mal die komplette Gasmenge des Atemzugs ersetzt, sondern nur die paar Prozent an Sauerstoff die der Körper verbraucht.
Dies macht einen CCR Rebreather zum effizientesten System im Tauchbereich.
Welche Vor- / Nachteile bringt ein Rebreather
Gewiss sind solche CCR Rebreather nicht die günstigsten Tauchgeräte am Markt, dafür bringen sie eine Vielzahl an Möglichkeiten, welche einem sonst verwehrt bleiben.
Je nach Hersteller und Ausstattung bewegen sich CCR Rebreather in einer Preisspanne von € 5000,- bis € 10.000,-.
Doch dafür bekommt man schon einiges Geboten.
Tauchzeiten
Der wesentliche Vorteil eines Rebreathers ist seine Tauchzeiten massiv zu verlängern und dies nahezu Tiefenunabhängig.
So ist der Verbrauch an Sauerstoff pro Minute ca. 1 Liter.
In der Praxis kann man jedoch mit Masken ausblasen, schlechter Gasmischung im Loop und Sauerstoff Spülungen beim Aufstieg mit ca. 2 Liter rechnen.
Somit wird bei einem 60 minütigen Tauchgang ca. (60 Min x 2 Liter) 120 Liter Sauerstoff verbraucht.
Wenn man nun bedenkt, dass in einer 3 Liter 200 Bar Flasche 600 Liter vorhanden sind und man nun die theoretischen 120 Liter von vorhin dividiert.
So kommt man auf eine theoretische Tauchzeit von 5 Stunden mit einer 3 Liter Flasche.
Dieses Prinzip macht den Rebreather so interessant.
Kosten / Nutzen
Natürlich muss man die Anschaffungskosten eines Rebreathers bedenken, doch ab einer gewissen Tiefe und Tauchgangsanzahl amortisiert sich das Gerät recht schnell.
60 Meter Tauchgänge
Wenn man nun Tauchgänge in eine Tiefe von 60 Meter plant, so wird in der Regel Trimix 18/45 verwendet.
Dieses Atemgas besteht aus 18% Sauerstoff, 45% Helium und 37% Stickstoff.
Mit diesem Gemisch und einer herkömmlichen Doppel 12 Liter Flasche kommt man auf ca. € 100,- Gaskosten nur für das Trimix ohne etwaige Dekompressionsgase mit zu kalkulieren.
Für einen zweiten Tauchgang in die selbe Tiefe mit der selben Flasche ist meist zu wenig Gas vorhanden.
Im Vergleich bei einem CCR Rebreather würde dieses Gas in einer 3 Liter Flasche ca. nur € 12,50 kosten und ein zweiter Tauchgang in diese Tiefe ist möglich.
Somit kommt man auf eine Differenz von 100-(12,5/2)-(ca. 4,- für den Atemkalk)= ca. € 90,- pro Tauchgang in diese Tiefe.
Wenn man das ganze nun mit einen Rebreather um € 8000,- rechnet, wären die Anschaffungskosten nach ca. 89 Tauchgängen in diese Tiefe herinnen.
Und das ganze ohne die Dekompressionsgase gerechnet bzw. den Anschaffungskosten eines Doppelgeräts.
100 Meter Tauchgänge
Diese Kalkulation fällt bei tieferen Tauchgängen noch stärker zugunsten des Rebreathers aus.
Z.B. bei einem 100 Meter Tauchgang kostet das Gas in der Doppel 12 schon ca. € 144 und beim Rebreather nur € 18,- + ca. € 4,- Atemkalk.
Würde man nun auch noch das sogenannte Travel Gas (in diesem Fall) Trimix 18/45 in einer 80cuf Stage Flasche mit rund € 46,50 hinzu rechnen kommt man auf eine noch größere Differenz, da bei einem CCR Tauchgang das Stage Gas oder auch Bailout Gas nicht verwendet wird.
Somit würde man rein rechnerisch mit nur den beiden Gasen gerechnet bei 100 Meter Tauchgängen eine Differenz von € 173,50 haben.
144+46,5-(18/2 wegen 2 möglicher Tauchgänge)-(8 für 2x Atemkalk für diese Tiefe) =€ 173,50
Dies bedeutet das sich nach ca. 46-47 Tauchgängen die Anschaffung eines CCR Rebreathers amortisiert hat.
Geräuschlos / Blasenlos…
Da bei einem CCR Rebreather während dem Tauchgang kein überschüssiges Atemgas abgegeben wird, gibt es auch keine störenden Luftblasen.
Gerade im Bereich der Fotografie oder des Filmens von Lebewesen ist dies ein entscheidender Vorteil.
Lebewesen Unterwasser sind nicht an uns Taucher gewöhnt und sie kennen auch kein anderes Tier das in regelmäßigen abständen Luftblasen macht.
Somit sind wir ihnen unheimlich und sie meiden uns.
Dies ist jedoch beim fotografieren nicht sinnvoll und genau da hilft uns der CCR Rebreather wieder.
Tauchgangsvorbereitung und Nachbereitung
Hier ist natürlich bei einem Rebreather etwas mehr zu tun, doch ist es nach etwas Übung zeitlich recht überschaubar.
Im Vorfeld wird der Atemkalk gefüllt, dies dauert mit etwas Übung ca. 2-5 Minuten.
Anschließend werden die Geräte Checklisten abgearbeitet, diese benötigen je nach Geräte Hersteller zwischen 8 – 15 Minuten.
In der Nachversorgung (die Reinigung) benötigt je nach Geräte Hersteller ca. 10 Minuten.
Wenn man jedoch am Tauchplatz mit einem offenen System den Zusammenbau und einen sauberen Buddy Check berücksichtigt, ist man auch nicht wirklich viel schneller.
Funktionsarten von Rebreathern
mCCR
Diese mCCR Rebreather funktionieren nach dem Constant Flow Prinzip.
Das Bedeutet, dass eine konstante Menge an Sauerstoff permanent in den Atemkreislauf eingespeist wird.
eCCR
Diese eCCR Rebreather funktionieren indem sie sobald der Sauerstoffgehalt einen vorab festgelegten Wert unterschreitet, ein Magnetventil geöffnet und Sauerstoff in den Kreislauf zugegeben wird.
hCCR
Ein hCCR Rebreather vereint beide Funktionsweisen, eine Constant Flow Düse und ein Magnetventil.
Somit wird auch bei einem theoretischem Controllerausfall laufend Sauerstoff in den Kreislauf eingespeist um eine Sauerstoffgrundversorgung des Körpers sicher zu stellen.
Auswahl von Rebreathern
Es gibt eine Vielzahl an Herstellern und Modellen die vieles gemein haben und doch sehr verschieden sind.
So werben viele mit einfacher Bedienung, langen Tauchzeiten diversen Schnickschnack und Redundanz.
Doch hier besteht schon ein wesentliches Problem, denn Redundanz trifft in Wirklichkeit nicht auf alle Geräte zu.
So haben die meisten Geräte am Markt eine redundante Anzeige und manche sogar eine redundante Energieversorgung, doch von „echter“ Redundanz sind wir hier noch weit entfernt.
Denn alle Informationen werden über ein und das selbe Kabel gesendet.
Somit helfen redundante Anzeigen nichts bei einem Kabeldefekt bzw. Kabelbruch.
Aktuell ist mir persönlich nur ein Gerät bekannt, welches dieses Problem nicht hat.
Der rEvo III eXpedition, der 3 Anzeigen mit 3 eigenständigen Kabelverbindungen und 3 eigenständigen Energieversorgungen besitzt.
Dieses Gerät ist somit auch noch nach einem Sensorenausfall, einem Anzeigenausfall oder Kabelbruch immer noch Redundant.
Somit hat dieses Gerät doppelte Redundanz, wo andere nicht einmal einfache Redundanz besitzen.
Der rEvo III eXpedition bietet zusätzlich viele weitere Vorteile gegenüber den meisten anderer CCR Rebreather, wie z.B.:
Zweigeteilter Atemkalkbehälter – Einzigartiges Atemkalkbehältersystem mit Wechselstrategie um dem Atemkalk effektiver nutzen zu können
rMS System – Monitoring System, welches unter anderem die Kalk Nutzungsdauer genau kalkulieren kann um die Tauchzeit verlängern zu können
vollständige doppelte Redundanz – mit 3 Anzeigen, 3 eigenständigen Kabelverbindungen und 3 eigenständigen Energieversorgungen
Flache Bauform – durch einzigartigem zweigeteiltem Atemkalkbehälter System mit insgesamt nur 22,5 cm inklusive Wing und Harness.
Laufende Kosten bei einem Rebreather
Genauso wie jede andere Tauchausrüstung sollte auch der Rebreather gewartet werden.
Hier gehört es dazu die verbauten O-Ringe und Schläuche zu inspizieren und ggf. zu tauschen.
Des Weiteren sind auch die verbauten Sauerstoffsensoren je nach Tauschstrategie zu ersetzen.
Hierzu findest du hier von rEvo Rebreathers ein interessantes Dokument zu Sauerstoffsensoren und möglicher Tauschstrategien.
Für ein komplettes Service ist jedoch in der Regel ein autorisiertes Service Center zu kontaktieren.
Welche Ausbildungsstufen gibt es?
Durch die Komplexität von Rebreathern benötigt man natürlich eine fundierte Ausbildung, welche je nach Ausbildungsschritt mehrere Tage in Anspruch nimmt.
Folgende Stufen sind bei SSI möglich:
MOD 1 CCR Diving: 30 Meter mit Luft innerhalb der Nullzeit
CCR Extended Range Air: 40 Meter mit Luft und 25 Minuten beschleunigter Dekompression
CCR Extended Range Trimix: 45 Meter mit Trimix und 25 Minuten beschleunigter Dekompression
(Die Kurse aus der ersten Gruppe lassen sich je nach Vorerfahrung und Fertigkeiten kombinieren oder Schritt für Schritt einzeln absolvieren)
MOD 2 CCR Technical Extended Range Trimix: 60 Meter mit Trimix und unbegrenzter beschleunigter Dekompression
MOD 3 CCR Hypoxic Trimix: 100 Meter mit Trimix und unbegrenzter beschleunigter Dekompression
Fazit
Aus eigener Erfahrung kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass CCR tauchen irrsinnigen Spaß macht.
Tauchgänge werden somit möglich, welche mit anderen Konfigurationen nicht oder nur schwer möglich sind.
Natürlich sind die Anschaffungs- und Ausbildungskosten etwas höher als im klassischen Tauchbereich mit offenem System.
Dies relativiert sich aber sehr schnell bei tieferen Tauchgängen.
Auch das Schnuppertauchen mit so einem Rebreather ist möglich.
Du möchtest mehr Informationen, dann kontaktiere mich einfach per E-Mail unter office@scuba-instructor.at .